Wir alle sind uns einig, dass eine erfüllende Beziehung und Liebe zu den wichtigsten Bestandteilen unseres Lebens zählen. Dennoch ist es doch verblüffend, wie viel Probleme und Belastung solch eine Beziehung augenscheinlich immer wieder hervorruft. Wir träumen von ihr, wir streben sie an, doch das Bild von unserer Traumbeziehung zerschellt regelmäßig an den harten Kliffen der Realität: Trotz aller Liebe fühlen wir uns manchmal entfremdet. Einst vollstes Vertrauen geht verloren oder will gar nicht erst wirklich entstehen.
Selbst scheinbar perfekte Beziehungen zerbrechen, wenn sich unser Lebensalltag ändert, wir den Job wechseln oder auch der Beziehungsalltag schlicht genau zu sehr das wird, was das Wort beschreibt: alltäglich.
Über 50 Prozent aller Ehen werden wieder geschieden.
Und das gerade nachdem sich beide Partner ihrer gegenseitigen Liebe ganz offiziell versichert haben. Den Glitzer und Glamour der ersten Zeit des Verliebtseins in einer Beziehung zu bewahren – das geht nicht automatisch. Auch Vertrauen entsteht nicht magisch aus dem Nichts.
Aber keine Angst, hier sind deine sieben power Tipps für eine erfüllte Beziehung! Diese Tipps helfen euch nicht nur, wenn ihr euch in einer langjährigen Beziehung befindet, sondern auch ganz am Start. Legt gleich richtig los und schafft euch eine rosige und vor allem gemeinsame Zukunft.
1.) Vertraut euch! Gut gemeinter Ratschlag, oder eher Ergebnis einer breiteren Entwicklung
Langjährige Paare nennen immer wieder Vertrauen als das wesentliche Merkmal für ihre Beziehung. Das ist ein gängiger Satz, der uns allen klar ist und den wir abnicken, oftmals zwar nur halbgläubig aber immerhin. In vielen Beziehung ist so ein Vertrauen nämlich nicht am Start oder arg eingeschränkt. Es stimmt aber: Vertrauen ist neben der Liebe das Wichtigste, vielleicht sogar wichtiger. Ihr könnt euch noch so innig lieben, wenn ihr euch misstraut wird eure gesamte Beziehung auf Dauer gegen die Wand fahren.
Bevor das Ding da also einfach so an der Wand herumklebt: Redet einfach viel und ehrlich miteinander. Fast niemand vertraut sich instinktiv und bedingungslos. Das ist auch gar nicht so empfehlenswert. Jeder von uns wurde sicherlich bereits schon auf die eine oder andere Weise hintergangen. Blindes, unbegründetes Vertrauen bewährt sich statistisch gesehen weder im Alltag noch in Beziehungen. Bevor du jetzt aber zum Handy deines Partners oder deiner Partnerin greifst um Facebook- und Whatsappnachrichten abzuchecken:
Finger weg! Auch das ist ein Vertrauensbruch.
Kommuniziere deine Sorgen und Ängste – denn nichts anderes ist mangelndes Vertrauen in der Regel – ehrlich. Das ist kein Beinbruch sondern der Grundstein einer ernsthaften Beziehung. Ja, auch das erfordert wiederum ein gewisses Grundvertrauen. Aber eine Beziehung ist nun mal keine Einbahnstraße und wenn du nicht riskierst – in diesem Fall dich als verwundbar zu outen – dann gewinnst du auch nichts.
Und vor allem kein Vertrauen. Außerdem: Dass wir uns in einer Beziehung verwundbar machen ist für keinen Teilnehmer eine Überraschung. Sei also ehrlich und offen, nur dann kannst du das auch von deinem Partner oder deiner Partnerin erwarten. Im Übrigen bringt uns das bereits zum nächsten Punkt.
2.) Du kannst reden. Rede.
Nicht nur mangelndes Vertrauen basiert oft auf mangelhafter Kommunikation und Ehrlichkeit. Auch sämtliche anderen Beziehungsprobleme lassen sich regelmäßig darauf zurückführen. Nicht umsonst lebt eine ganze Berufsgruppe davon, Paare genau dazu zu bringen: Miteinander zu reden. Dafür musst du aber nicht direkt zum Paartherapeuten rennen. Du musst nur darauf achten, nicht alles immer so lange herunterzuschlucken, bis es dann eskaliert. Oder den unnahbaren oder die unnahbare vermeidliche coole Person zu spielen, die alles kalt lässt.
Du bist in einer Beziehung. Allein das zeigt, dass es dir wichtig ist. Und dann gehört es eben dazu, über intime Dinge, Sorgen, Ängste, aber auch genauso über Zukunftspläne, Vorlieben, verrückte Ideen oder Wünsche zu sprechen. Und wenn es dabei zum Streit kommt? Kein Ding. Aber dazu später. Erstmal braucht ihr Zeit füreinander.
3.) Nehmt euch Zeit füreinander
Du nimmst dir Zeit für Abende mit deinen Freunden. Du planst einen Urlaub. Du planst eigentlich alles in deinem Leben mehr oder weniger intensiv und schaffst dir dafür Freiräume. Deine Beziehung soll dann aber einfach so dazwischen passen und alles dort soll sich von selbst entwickeln in vollendeter Harmonie und Glückseligkeit? Fehlanzeige. Ihr müsst euch im Alltag ganz bewusst Zeit füreinander nehmen, um eure Romanze zu erhalten und auch einfach mal abschalten zu können und alles zu vergessen.
4.) Macht schöne Dinge zusammen
Ein verwandter Punkt dabei: Pflegt eure gemeinsamen Interessen und macht bewusst schöne Dinge zusammen, auch wenn dieser Punkt so vielfältig ist wie Beziehungen selbst. Ihr habt angeblich keine? Dann gleich mal vorweg: Auch Paare ohne gemeinsame Leidenschaft für bestimmte Themen werden glücklich. Überhaupt solltest du deinem Partner/deiner Partnerin entsprechende Freiräume ermöglichen, auch das eigene Leben weiterzuführen. Niemand hat exakt deckungsgleiche Interessen. Genauso solltest du dir deshalb selbst diese Freiräume für dich schaffen.
Eine Beziehung bedeutet nicht, alles gemeinsam zu tun und jegliche Individualität über Bord zu werfen und gemeinsam nett hinterher zu winken bis auf einmal beiden etwas fehlt. Auch hier ist Kommunikation wichtig: Erkläre, warum dir etwas wichtig ist. Warum es dir wichtig ist, auch mal etwas alleine zu machen – ohne deinen Partner oder deine Partnerin mit vollendeten Tatsachen vor den Kopf zu stoßen. Wie unterschiedlich ihr auch seid, ihr findet aber sicherlich auch gemeinsame Leidenschaften – schließlich muss euch ja auch irgendetwas zusammengebracht haben.
Es muss nicht immer der gemeinsame Tangokurs sein. Ihr müsst nicht zusammen töpfern. Aber egal ob gemeinsame Spaziergänge, Kinobesuche oder Filmabende, Kneipentouren, Reisen, Theaterbesuche: Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, wie ihr auch außerhalb des alltäglichen Feierabend in einer euren Wohnungen oder in der gemeinsamen Wohnung zusammenfinden könnt. Oftmals entdeckst du gerade bei solchen gemeinsamen Tätigkeiten neue Leidenschaft zu dem Partner und erweckst größeres Vertrauen und Leidenschaft.
5.) Überrascht euch
Während du am Anfang einer Beziehung ständig neue Dinge erfährst, neue Geschichten erzählt werden, so blasst dies nach einer gewissen Anfangsphase ab. Ihr wisst alles übereinander? Das ist nicht langweilig, das ist super! Dann weißt du auch, was deinen Partner oder deine Partnerin freuen würde. Es muss nicht der teure Schmuck oder die großes, weltbewegende und alles verändernde Überraschung sein.
Langlebige und glückliche Beziehungen fußen auf den kleinen Dingen. Es sind die vielen kleinen Schritte, die zu etwas Großem führen. Du kannst zum Beispiel bevor du gehst eine kleine liebe Notiz am Nachttisch hinterlassen. Ein überraschendes Candlelight-Dinner planen, Rosen verteilen oder ein romantisches Picknick planen.
Und wenn das romantische nicht euer Ding ist: Voll okay. Bring einen Cheeseburger mit. Das ist natürlich etwas zugespitzt, aber du verstehst den Punkt: Überrasche deinen Partner oder deine Partnerin mit Kleinigkeiten, die ein Lächeln auf die Lippen zaubern. Du wirst sehen: Ihr verhaltet euch gleich ganz anders und fühlt euch viel verbundener.
Kleine Überraschungen zeigen nicht nur, dass du an deinen Partner oder deine Partnerin gedacht hast, sondern auch, dass du ihn oder sie wertschätzt!
6.) Streite dich, aber vernünftig
Oh nein, ihr habt euch gestritten? Läuft es noch bei euch? Natürlich läuft das noch! Streit ist vollkommen selbstverständlich. Es wäre nahezu absurd sich in einer Beziehung nicht zu streiten. In einer Beziehung geht es um das Intimste und Persönlichste in deinem Leben und wenn ihr vor habt den Rest eures Lebens gemeinsam zu verbringen auch genau um das: Dein Leben selbst.
Daher der Rat: Wenn etwas nicht so läuft, wie du es dir vorgestellt hast und dein Partner oder deine Partnerin das nicht nachvollziehen kann oder möchte oder dich gar nicht erst ernstnimmt: Worauf wartest du? Streite dich!
Eine Beziehung führt nicht automatisch zu einer wunderbaren Verschmelzung aller Interessen und Lebensentwürfe. Ihr müsst euch austauschen und gucken, wie ihr unterschiedliche Interessen und Standpunkte regelt. Und zu dem Austausch zählt dann eben auch Streit. Ja, es war furchtbar, wenn deine Eltern oder die Eltern von Freunden sich gestritten haben. Das ist meistens gar nicht schön und hört sich eher an wie im Kindergarten.
Aber zu so einem Zustand muss es nicht kommen. Oftmals werden Streitereien in einer Beziehung erst kindisch-absurd, wenn sich eben zu lange nicht gestritten wurde. Dann kommen auf einmal sämtliche unterdrückten Gefühle und Gedanken hoch, die man vorher lieber geschluckt hat, um einen vermeidlich so arg schlimmen Streit zu vermeiden.
Das ist Unfug. Stelle klar, wenn dich etwas stört. Tritt für deine Interessen ein, statt dich vielleicht monate- oder gar jahrelang schlecht behandelt oder unterdrückt zu fühlen. Nur dann kann ein Interessenausgleich stattfinden. Und wenn das eben bedeutet mal einen kleinen Streit zu führen, dann ist das eben so. Wichtig ist dabei nur: Achte auf deine Argumentation. Auch ein Streit kann respektvoll und freundlich geführt werden.
Du solltest deinen Partner oder Partnerin dabei nicht einschüchtern, unter Druck setzen oder den oder die Armen in der Beziehung spielen, der sowieso schon so viel leidet und nie das bekommt, was er oder sie sich wünscht.
Wir alle haben in unserer Kindheit bestimmte Streitmuster erlernt, die wir in solchen Situationen versuchen anzuwenden. Das hat früher gut geklappt und Mitleid von Erwachsenen erzeugt. Jetzt bist du aber selbst erwachsen: Verhalte dich so und streite dich entsprechend. Mach klar, was dein Standpunkt ist, versuche aber immer auch die Gegenseite zu verstehen und entsprechend zu bedenken und mit einzubauen. Nur so könnt ihr dann auch aufeinander zugehen.
7.) Sex oder „Liebe machen“
Die Paarforscherin Sue Johnson schreibt, dass zufriedene Paare Sex einen Anteil von 15 bis 20 Prozent an ihrem Beziehungsglück zuschreiben. Unzufriedene Paare hingegen geben an, dass ihre Beziehungsprobleme und Streitigkeiten zu 50 bis 70 Prozent aus sexuellen Problemen resultieren. Warum diese Diskrepanz? Sex ist nicht nur Sex. Auch wenn „Liebe machen“ etwas kitschig klingt, geht es beim Sex doch um Nähe, Vertrauen, Selbstwertgefühle und gegenseitige Wertschätzung.
Fehlt es an diesen Faktoren in einer Beziehung, so drückt sich das dann oft im sexuellen Bereich aus. Klappt das alles, so klappt es oft auch beim Sex, sodass wiederum auch mehr andere Dinge eine größere Rolle in der Wahrnehmung spielen können.
Im Alltag liebevoll miteinander umgehen zu können ist insofern auch damit verknüpft liebevoll im sexuellen Bereich zu sein. Bei sexueller Unzufriedenheit ist Offenheit und die Fähigkeit zur rücksichtsvollen und ehrlichen Kommunikation der Partner das A&O. Gerade hier scheitert die Erfüllung der eigenen Wünsche und Träume an mangelndem Vertrauen oder Ängsten. Dabei könnte es doch so schön sein!
An vermeidlichen Standards oder vermuteten Erwartungen zu orientieren hilft da nicht weiter. Wie die Sexualität gestaltet wird, ist ganz und allein Sache der involvierten Personen. Auch wenn Umfragen immer wieder verkünden, glückliche Paare wöchentlich drei- bis viermal miteinander schlafen: Befragte Personen geben wiederum meist nicht die tatsächliche Häufigkeit an, sondern das, was als gesellschaftlich erwünscht empfunden wird.
8.) Werft alle Regeln über Bord
Nach all diesen Ratschlägen wirkt das widersprüchlich, ist es aber nicht: Findet heraus, was euch glücklich macht! Was eine vermeidlich „normale“ Beziehung ausmacht, existiert ohnehin nicht. Menschen und Beziehungen sind nicht „normal“ sondern individuell. Gerne kannst du auch in einem unserer Seminare speziell im Mastertraining entdecken, was dich und deinen Partner steuert und wie du gesichert eine glückliche und erfüllte Beziehung führen kannst.
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