Lampenfieber, wer kennt es nicht?
Auf einmal sollst Du etwas vortragen: in der Schule, vor Kollegen, zum Geburtstag, auf einer Bühne, vor vielen Leuten und obwohl es Dir sonst leicht fällt, etwas zum Besten zu geben, ist er auf einmal da, der Kloß im Hals, der Druck in der Brust, das Herzklopfen, Schweißausbrüche, die Angst – das Lampenfieber macht sich unangenehm bemerkbar.
Obwohl, wenn man das Wort „Lampenfieber“ genauer unter die Lupe nimmt, es eigentlich gar nichts mit Angst zu tun hat. Denn bitte, was hat eine Lampe mit Fieber zu tun? Die Erklärung ist einfach, es kommt ursprünglich von den vielen Gaslampen, die früher eine Bühne erhellt und gleichzeitig erhitzt haben und so dem Schauspieler oder den Vortragenden den Schweiß auf die Stirn und Leib trieb. Doch diese Erklärung ist wohl kein Trost, wenn das Lampenfieber kommt und die Hände kalt und der Kopf heiß wird. Die Anspannung, die Angst es nicht richtig zu machen, zu versagen, hat Dich voll im Griff. Vielleicht bist gar nicht Du betroffen, vielleicht ist einer Deiner Lieben, Dein Kind betroffen.
Wie kannst Du Dir selbst oder aber den anderen bei Lampenfieber helfen?
Lampenfieber? Was tun?
Wenn Du schon einmal vom Lampenfieber gepackt wurdest, dann weißt Du, dass es in der Situation kaum etwas gibt, was Dich davon weg bringt. Da hilft kein Zureden, kein „Du machst das sicher super!“, kein Schulterklopfen, rein gar nichts. Sollte Dein Kind oder eine Dir nahestehende Person betroffen sein, dann bitte kein Zureden in dieser Situation. Da hilft oft eine einfache Umarmung ohne Worte. Damit Du oder eine Dir nahe stehende Person nicht mehr in diese Situation kommst, ist es wichtig, sich vorher damit auseinanderzusetzten.
Ein bisschen Lampenfieber, also eine Anspannung vor etwas Wichtigem, ist gar nicht so schlecht, denn es zeigt Dir, dass es wichtig ist, dass Du Dich besonders dafür anstrengen sollst. Nur wenn das Lampenfieber zu belastend wird, wenn Dir dann bei der Prüfung nichts mehr einfällt, beim Vortrag Du nur mehr stotterst, beim Vorstellungsgespräch Du nichts mehr sagst, weil alle Fragen, die Du eigentlich stellen wolltest, Dir nicht mehr einfallen, dann, naja, dann solltest Du etwas tun.
Tipps gegen Lampenfieber
Eine effiziente Strategie gegen Lampenfieber ist ein mentales Training.
Dieses Training verhilft Dir ruhig zu werden, auch in Situationen, die vorher eher beunruhigend waren. Du erkennst Deine Stärken und wie Du diese einsetzen kannst. Warst Du vorher in der Negativschleife: „ich versage, ich kann das nicht, ich habe das noch nie gekonnt, etc.“, gefangen, so verhilft Dir das Training zu einer neuen Sichtweise über Dich selbst. „Ich kann alles, was ich will“, „ich schaffe das“, „ich ruhe in mir selbst“, sind nur einige neue Überzeugungen, die Du Dir aneignen kannst. Worum es genau bei Dir geht, klärt das Training.
Meditation gegen Lampenfieber:
„Stille Meditation“ – nimm Dir mindestens zwanzig Minuten am Tag Zeit Dich in stille Meditation zu begeben. Setze Dich aufrecht, am besten im Lotossitz oder mit zumindest gekreuzten Beinen hin, lass Deine Hände auf den Knien zur Ruhe kommen, fixiere einen Punkt am Boden oder schließe die Augen und lass Deine Gedanken ziehen, halte an nichts fest, lass sie einfach kommen und gehen ohne zu bewerten. Mit ein wenig Übung wirst Du bemerken, dass es Dir immer leichter fällt die Gedanken kommen und gehen zu lassen und das führt schließlich zur Vermehrung der inneren Ruhe.
Geführte Meditation:
Es gibt eine Vielzahl geführter Meditationen auf CDs. Suche Dir passende aus und gönne Dir jeden Tag Zeit „mit Dir!“.
Gegen Lampenfieber und für innere Ruhe sorgen auch Spaziergänge in der freien Natur. Atme tief durch, während Du Dich in der freien Natur bewegst, mach einige Körperübungen, die Dir gut tun. Strecke und dehne Dich, geh schneller, lauf ein wenig und atme immer wieder tief durch. Wenn Du gerne Sport betreibst, läufst, schwimmst, radelst, etc. so hilft Dir das Anspannungen zu lösen und die Muskeln zu lockern.
Nie mehr Lampenfieber
Ein Spruch sagt, dass wir alle Ressourcen die wir benötigen in uns haben. Wenn Lampenfieber sich breit macht ist es hilfreich, diese Ressourcen und die Gefühle, die damit einhergehen, bereit zu haben um gegensteuern zu können. Wenn Du genau weißt, dass Du gut bist in Deinem Fach und das z.B. bei einem Vorstellungsgespräch beweisen willst, Dir aber das Lampenfieber einen Streich spielt, so empfehle ich eine kleine Übung:
Setz Dich hin, nimm Dir ein Blatt Papier und einen Stift und sorge dafür, dass Du ungestört bist. Geh in Gedanken in Deine Vergangenheit zurück und schreibe Situationen auf, in denen Du eine Dir gestellte Aufgabe sehr gut gelöst hast. Das kann in Deiner Kindheit, Jugend oder schon im Erwachsenenalter passiert sein. NUR positive Situationen aus der Vergangenheit holen und lass das dazugehörende positive Gefühl aufsteigen. Du spürst dieses Gefühl im Solarplexus und in der Herzgegend. Wie war das? Großartig? Wunderschön? War es Freude etwas zu können, etwas besonders gut gemacht zu haben. Warst Du stolz auf Dich? Bist Du dabei gewachsen, innerlich und äußerlich, hast Du Dich dabei im wahrsten Sinne aufgerichtet? Dieses Gefühl, dass jetzt so stark ist, heißt es zu verankern, das heißt, wenn Du es brauchst jederzeit abrufen zu können. In einer Situation, wenn wieder einmal das Lampenfieber sich breit machen will, ein kleiner Trick der Großmütter: mach einen Knoten in ein Taschentuch, verankere damit das positive Gefühl und steck das Taschentuch in Deine Tasche. Wenn dann das Lampenfieber an Deine innere Türe klopft, umschließe das Taschentuch ganz fest mit Deiner Hand und lass das positive Gefühl, das Du darin verankert hast, aufsteigen und Du wirst bemerken, das Lampenfieber verschwindet. Probiere es aus!
„Und hier noch eine persönliche Empfehlung:
Profisprecher Thomas Friebe, (u.a. die Stimme von „Wer wird Millionär?“) hat sich sehr intensiv mit dem Thema Lampenfieber beschäftigt. Aktuell bietet er ein kostenloses Webinar zum Thema an, in dem er sehr konkrete und effektive Methoden zeigt um Lampenfieber, Prüfungs- und Auftrittsangst schnell und nachhaltig zu überwinden.
Ich arbeite seit Jahren mit Thomas vertrauensvoll zusammen und wer schon mal auf einem unserer Seminare war, der erkennt seine Stimme vielleicht, denn er macht nicht nur für Günther Jauch, sondern auch für mich die Bühnenansagen.
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Viel Spaß dabei und gutes Gelingen!
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Kevin
Hallo zusammen,
mit dem Taschentuch in der Hosentasche und dem Knoten ist klasse. Das habe ich früher, als ich noch Fußball spielte, auch getan und das hat mir dazu verholfen Höchstleistungen zu bringen.
Lampenfieber kenne ich nur vom Mädchen ansprechen und die Angst eine Abfuhr zu bekommen und irgendwann habe ich auch da den Taschentuchtrick angewendet. Schon komisch was alles funktioniert.
Kevin
Carsten Bruns
Ein sehr interessanter Artikel- insbesondere den Hinweis, das ein wenig Aufregung auch notwendig ist, um sein volles Potenzial für die Situation abzurufen, finde ich gut.
Aus eigener Erfahrung und aus der Arbeit mit Klienten hat sich ebenfalls die Klopftherapie gegen Lampenfieber bewährt. Mit dieser Methode können Sie die belastende Angst vor dem Auftritt durch leichtes Klopfen bestimmter Meridianpunkte gezielt runterfahren.
Herzliche Grüße
Carsten Bruns
Dagmar
He, Volker, dein „Lampenfieber-Tipp“ kam ja genau zum richtigen Zeitpunkt für mich.
Jetzt ruhe ich quasi in mir und bin für meinen Neubeginn morgen gewappnet.
Noch intensiver sind natürlich deine Techniken, die ich von dir im IKS-Mastertraining gelernt habe, damit werde ich alles schaffen, was ich will und das ist noch eine ganze Menge. 🙂
Grüße
Dagmar
Dirk
Toller Artikel! „Meditation gegen Lampenfieber“ ist für mich komplett neu aber ich werde es mal ausprobieren! Kann mir dafür jemand eine CD empfehlen?