21. Juli 2016 vk.admin

Was kann ich tun, damit meine Kinder ein Leben lang gesund und glücklich sind?

Ziele2
Eltern als Coach! Ein Gastartikel von Inge Stallwanger:

Als Mama | Papa liebst du deine Kinder über alles und wünscht ihnen von Herzen nur das Beste. Davon gehe ich jetzt einfach mal aus. Und dann stellt sich automatisch die Frage: Was ist das Beste für meine Kinder – Was kann ich tun, dass sie lebenslang gesund und glücklich sind?

Tja, das ist eine gute Frage! Gibt es darauf die eine Antwort?

Du hast, bevor du mit dem Auto die Straßen offiziell befahren darfst, zuerst in der Fahrschule theoretisches und praktisches Wissen gesammelt und nach viel lernen und üben den Führerschein bestanden, der dich dazu befähigt, ein Fahrzeug sicher und unfallfrei zu lenken.

Aber, wenn ein Baby das Licht der Welt erblickt, bist du vollkommen auf dich allein gestellt, denn es gibt bis heute keinen „Erziehungsführerschein“, keinen Wissenskatalog, auf den du dich stützen könntest und keine Prüfungen, die dir deine Fähigkeiten als Mama | Papa bescheinigen.

Manchmal ist es so: Dein Kind schreit, tobt, wütet, ist bockig, ungehorsam oder in der Schule unaufmerksam und ständiger Klassenclown… Und du stehst – wie so oft – hilflos der Situation gegenüber, hast das Gefühl, keine Kraft und keine Lösung mehr zu haben.

Was du in allen Situationen unbewusst immer zu Hilfe nimmst, sind deine eigenen Erfahrungen aus der Kindheit. Wie sind deine Eltern mit dir umgegangen? Haben sie dich gefördert? Hast du oft die Erfahrung von schimpfen, schreien und Hausarrest machen müssen? Haben sie sich Zeit für dich genommen? Oder haben sie dich mit anderen, besseren Kindern verglichen?

Jedes Kind ist eine einzigartige, kleine Persönlichkeit mit eigenen Gedanken, Gefühlen und mit eigenen Handlungsmustern. Allzu oft werden diese kleinen Persönlichkeit zurechtgestutzt, wie in der Geschichte mit dem „Baum des Gärtners und seiner Frau“ (Link zum Video). Wenn du die Geschichte nicht kennst, lohnt es sich, sie an dieser Stelle zu lesen!

Kinder haben das innere Bedürfnis, „sich der Sonne entgegen zu strecken“ und sich zu entfalten. Doch Eltern greifen gerne ein und beschneiden ihr Kind, bis es sich resigniert und traurig dem Schicksal ergibt.

Ziel ist es, dass du, als Mama | Papa, weißt, was du tun kannst, damit dein Kind ein Leben lang gesund und glücklich sind!


5 Tipps für mehr Bewusstsein für Eltern-als-Coach:


Tipp 1: Hinterfrage immer das „Warum“

Mach dir bewusst, jedes Verhalten, jedes Wort, jede Reaktion deines Kindes ist nur Ausdruck eines inneren Antriebs. Nichts, aber auch gar Nichts, geschieht ohne diesen inneren Antrieb.
Warum könnte es zuhause auffällig und in der Schule der ständige Klassenclown sein?

Wenn man die Grundbedürfnisse eines Menschen kennt und hinterfragt, warum ein Kind sich so verhält, ist sehr schnell klar, dass es ihm im Höchstmaß an Aufmerksamkeit mangelt.

Daher: Lerne, das „Warum“ deines Kindes kennen, schau hin, welches Grundbedürfnis gerade nicht erfüllt ist und tu alles dafür, um ihm das, was ihm fehlt, zu geben. Du wirst staunen, wie schnell sich sein Verhalten und seine Reaktion verändern wird!


Tipp 2: Stärke dein Kind und gib ihm Selbstvertrauen mit auf den Weg

Lass dich nie dazu hinreißen, dein Kind mit anderen zu vergleichen oder sie negativ zu bewerten. Jedes ist absolut einzigartig und mit nichts auf der Welt vergleichbar.

Spätestens mit dem 1. Jahr einer Regelschulen ist es ohnehin den Bewertungen der Lehrkräfte und den Vergleichen mit den Mitschülern ausgesetzt. Hier herrscht ein einziger Maßstab für all die unterschiedlichen Kinder und wer nicht in diesen strikten Maßstab passt, bekommt schlechte Noten und schlechte Urteile.

Ausgesprochen oder auf dem Papier notiert werden nur selten die Stärken des Kindes. Im Vordergrund sind stets und ständig die Fehler, die es macht. Ganz offensichtlich gekennzeichnet mit rotem Stift und harschen Bemerkungen.

Nicht mit dem Hinweis: „Ich bin mir sicher, dass du das viel besser kannst!“, sondern meist nur mit einem kurzen „Falsch!“. So lernt es bedauerlicherweise sehr schnell, sich mit den Stärkeren, Besseren, Klügeren, Hübscheren, Fleißigeren zu vergleichen und sich letztendlich vielleicht Nichts mehr zuzutrauen.

Daher: Wenn du etwas zu kritisieren hast, achte darauf, dass du es immer positiv formulierst. Sag ihm, dass du davon überzeugt bist, dass es sehr viel mehr Potential hat, als es momentan nutzt. Zeig deinem Kind, wie sehr du an es glaubst und darauf vertraust, dass es alles schaffen kann, wenn es sich selbst vertraut.


Tipp 3: Lass dein Kind eigene Erfahrungen machen

Wussten deine Eltern immer genau, was das Beste für dich ist? Und hast du dich möglicherweise extrem unwohl gefühlt, weil es überhaupt nicht das war, was du tatsächlich als richtig empfunden hast? Eltern wollen immer nur das Beste. Darüber brauchen wir bestimmt nicht diskutieren.

Die Frage ist nur, ist das, was du als „das Beste“ bezeichnest, auch das, was tatsächlich „das Beste“ für dein Kind ist? Woher nimmst du die Gewissheit, dass die Erfahrung, die es möglicherweise machen würden, wenn es seinen eigenen Weg geht, nicht viel wichtiger und wertvoller ist, als das, was du für richtig hältst?

Eine Raupe in ihrem Kokon muss sich aus eigener Kraft aus ihrem Panzer befreien. Sie wählt den richtigen Zeitpunkt und die Art, wie sie den Kokon sprengt. Und nur dadurch, dass der Schmetterling selbst entscheidet, wann und wie er die Welt erobern will, ist er danach überlebensfähig.

Daher: Nimm Dich zurück und vertraue deinem Kind. Lass es eigene Erfahrungen machen. Lass es wachsen und sich zu einer starken Persönlichkeit entwickeln. Lass zu, dass es sich „der Sonne entgegen streckt“! Denn nicht immer wissen Eltern wirklich, was gut und richtig für ihr Kind ist!


Tipp 4: Hab Geduld

Kennst du diese Aussage? „Komm lass… ich mach das schon. Das dauert mir zu lange!“ Und dann wird dem Kind das Messer aus der Hand genommen und das Butterbrot von Mama | Papa geschmiert. Es gibt Gesetze im Leben, die kann man nicht umschiffen. Eines davon ist das Gesetz der Entwicklung und da spielt die Zeit eben eine entscheidende Rolle. Übernimmst du ungeduldig das Ruder, verhinderst du unbewusst die Entwicklung deines Kindes.

Daher: Nimm dir Zeit und hab Geduld. Unterstütze, wo es was zu unterstützen gibt, aber nimm deinem Kind keine Aufgaben ab, die es – auch wenn es mal wieder etwas länger dauert – alleine schaffen kann. Auch hier: Vertraue ihm und lerne ihm dadurch sich selbst zu vertrauen!


Tipp 5: Lerne deinem Kind, dass es die freie Wahl hat, sich gut oder schlecht zu fühlen

Wie fühlst du dich wohler? Gut gelaunt oder mürrisch? Zu welchem Ergebnis kommst du? Blöde Frage, ich weiß 🙂 Mürrisch, gestresst und verärgert sind wohl die wenigsten Menschen wirklich gerne. Und auch dein Kind ist bestimmt nicht schlecht drauf, weil es gerade so cool ist, schlechte Gefühle zu haben! Niemand wird dazu gezwungen, sich schlecht zu fühlen. Stell dir vor, dein Nachbar ruft dir etwas zu, das dich im ersten Moment verärgert.

Warum entscheidest du dich dafür, dich zu ärgern? Du könntest den Nachbarn auch einfach reden lassen und dich angenehmen Dingen zuwenden. Hätte der Nachbar dann noch die Macht, deine gute Laune kaputt zu machen?

Daher: Hinterfrage zuerst (wie in Tipp 1 beschrieben), warum dein Kind sich schlecht fühlt. Vielleicht war es ja tatsächlich nur eine Kleinigkeit, die es „auf die Palme“ gebracht hat… ein unüberlegter Satz eines Mitschülers… was auch immer. Forsche nach. Und dann mach deinem Kind klar, dass es selbst für all seine Gedanken und Gefühle zuständig ist. Wer sonst hätte seine Gedanken und Gefühle in der Hand, außer es selbst.


Eltern-als-Coach: Eine Frage des Bewusstseins!

Letztendlich ist das Glück, die Gesundheit und der Erfolg immer eine Frage des Bewusstseins. Erweitere dein Bewusstsein, lerne und werde deinen Kindern ein wahrer Glücks-Coach!

P.S. Diese Tipps sind bei weitem nicht vollständig. Sie sollen dir aber vorerst dabei helfen, im Umgang mit deinen Kindern ein wenig sensibler und achtsamer zu sein! Dank der wundervollen Ausbildung zum Mental- und Persönlichkeitstrainer & Coach bei Volker Knehr habe ich – selbst Mutter einer wundervollen Tochter – sehr viele Zusammenhänge begriffen, die das Konzept „Eltern als Coach“ in meinem Kopf haben entstehen lassen.

Ich weiß auch aus der praktischen Erfahrung als Couch, dass Krankheiten durch Störungen im körpereigenen Energiesystem erschaffen werden. Diese krankmachenden Störungen sind wiederum die Folge von emotional stark aufgeladenen Situationen – zumeist in der Kindheit!

In diesem Sinne: Sei achtsam und ein wahrer Glücks-Couch für deine Kinder!

Eure Inge Stallwanger

Email: inge.stallwanger@me.com
Internet: www.Eltern-als-Coach.com


Danke Inge für diesen wertvollen Beitrag.


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Kommentare (4)

  1. Sylvia

    Vielen Dank für den Artikel!
    Ich möchte noch eine Kleinigkeit anfügen:
    Viele Eltern fühlen sich genötigt irgendetwas tun zu müssen, damit das Kind nicht mehr schreit, weint, trotzt… Sie trösten (oft mit sinnfreiem „das wird schon wieder“), drohen, strafenoder schlimmeres.
    Es gilt aber -gerade in der Trotzphase-, dem Kind einfach Zeit zu geben, seinen Emotionen freie Bahn zu lassen. Lasst es weinen, toben, schreien. Wenn es Wut rauslassen muss, dann lasst es in ein Kissen boxen (es muss nur lernen, nichts zu zwerstören bzw. anderen weh zu tun). We als Mutter/Vater hier eingreift und verbietet, Emotionen rauszulassen, erzieht die Kinder dazu, alles nur „runter zu schlucken“ … was sich irgendwann bitter zB in psychosomatischen Erkrankungen rächen wird.
    Die Zeit wird kommen, daß ein Kind von selbst lernt, sich nicht mehr auf den Boden zu werfen, wenn es im Supermarkt kein Ü-Ei an der Kasse erbetteln kann – weil es peinlich wird.
    Dazu gehört Geduld, aber es lohnt sich!

  2. Liebe Inge,
    ich bin begeistert von Deinem Artikel.
    Einfach sensationell, wie auch Deine Arbeit die Du leistest.
    Als Mutter von zwei mittlerweile erwachsenen Kindern kann ich Dir nur in allen Punkten zustimmen und als Trainerkollegin schätze ich ganz besonders Deine Kompetenz,
    Ich wünsche Dir weiterhin ganz viel Erfolg und viele Eltern, die von Deinem Fachwissen als Eltern-Coach profitieren. Alles Liebe.

  3. Mayr Hubert

    Hallo Inge !
    Sehr guter Beitrag, dem kann Ich nur zustimmen. Dies gilt natürlich nicht nur für meine Kinder, sondern mittlerweile auch für meine quirlingen Enkerln. Ich habe meinen Enkel immer mit meiner Tochter verglichen, jetzt weiß ich, dass dies nicht richtig ist. Jeder Mensch hat seine eigenen Bedürfnisse, die es auszuleben gilt. Zwar braucht es oftmals sehr viel Geduld, aber es lohnt sich allemal. Und ein erklärtes „Nein“ wird immer besser auf(an)genommen, als ein halbherziges „Ja“
    Liebe Grüsse aus Tirol

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