23. Mai 2013 vk.admin

„Heilen mit dem Geist!“ – Jetzt schreibt darüber sogar der Spiegel!

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„Es sei der Geist, der sich den Körper baue, schrieb Friedrich Schiller einst im „Wallenstein“. Zug um Zug erkennt die Neurowissenschaft, wie richtig der Dichter – und examinierte Arzt – damit lag: Die Seele kann den Leib verändern.“
( Spiegel vom 18.05.2013, Seite  57)

Es ist noch gar nicht so lange her, da wurde man als esoterischer Spinner bezeichnet wenn man darüber gesprochen hat, dass unser eigenes Denken Heilkräfte besitzt.

Jetzt lese ich in einem der renommiertesten deutschen Magazine, „dem Spiegel“, Sätze, die in eine ganz andere Richtung gehen und all die negativen Kritiker und Skeptiker der Kraft der positiven Gedanken wohl einen Tick leiser werden lassen:


„Der Patient kann sich so programmieren, dass er etwas gegen den chronischen Schmerz tun kann.“   – Psychologin Regine Klinger

„Gute Gefühle erhöhen den Tonus des Nervus vagus – das könnte zu einem längeren Leben führen.“               – Psychologin Bethany Kok

„Der Mensch lässt die Dinge so sein, wie sie sind. Und genau deshalb ist er nicht mehr so ängstlich.“    – Psychologin Britta Hölzel


Ich will nicht sagen, ich hätte es nicht schon immer gesagt – wobei – doch, eigentlich habe ich genau das schon immer gesagt: Positive Gefühle haben die unbändige Macht unsere schlimmsten Schmerzen zu besiegen. Ja, ich habe immer gesagt, dass es sehr wohl eine Verbindung zwischen Körper und Seele gibt, die uns auf Straßen führen, die wir nie für möglich gehalten haben und ja, ich habe es schon immer gesagt, dass Meditation viel mehr als nur eine fernöstliche Scharlatanerie ist. Aber dieser heutige Blogartikel ist keine Selbstprofilierung; ich freue mich einfach sehr, dass …

…. der Spiegel am 18.Mai 2013 titelt  …


„Der heilende Geist – Medizin: Gesund durch Meditation und Entspannung“

…. und eben dieser Titelgeschichte von Jörg Blech wissenschaftliche Beweise dafür geliefert werden, wie die Seele die Biologie des Körpers verändert und jedem von uns helfen kann, Erkrankungen zu überwinden und darin auch erklärt wird warum Meditieren, Yoga und positives Denken die heutige Schulmedizin erobern.

Höchste Zeit also für mich einen Blick auf die acht spannenden Seiten geballte Mentaltraining-Power zu werfen und für alle, die den Spiegel gerade nicht zur Hand haben die wichtigsten Aspekte herauszugreifen.

Der Durchbruch der „mentalen Superkräfte“ (siehe Selbsthypnose und Hypnose) beginnt im Artikel des Spiegels genau so, wie oft auch in meinen Seminaren und Blogartikeln – mit einer kleinen, saftigen Rosine. Ein Mann sollte sich vorstellen ein Marsmensch zu sein, dem bei seiner ersten Ankunft als Begrüßungsgeschenk eine kleine, ihm völlig unbekannte Weintraube gereicht wird. Er roch intensiv an ihr, vernahm den süßlichen Duft und ließ sie sich genüsslich auf der Zunge zergehen. Eine Geschmacksexplosion für den Mann, dem es durch diese kleine Übung zum ersten Man gelungen war die Realität durch seine Gedanken im positiven Sinne zu verändern. Natürlich hatte der Mann davor nichts von solchen meditativen Übungen gehalten, natürlich war er als Schulmediziner immer auf der Hut vor solchen „Gefahren“, aber da der Mann, im Artikel Thomas Schröder genannt, an schweren Depressionen litt und sich in Tübingen zu dieser Therapieform bereit erklärte, änderte sich sein Bild und vor allem auch seine Leidensgeschichte. Durch gezielte meditative Übungen, die ihn in Einklang mit seinem Körper, seinem Geist und seiner Seele brachten, verschwanden die Depressionen und die Lust am Leben kam zurück. Angefangen mit einer einfachen Rosine:


„Es war die beste Rosine meines Lebens, sagt Thomas Schröder, 43, heute. Der Mediziner

arbeitet wieder in seinem alten Job als Produktmanager einer Firma für Krankenhausbedarf. Er braucht keine Medikamente mehr – er meditiert jeden Tag. Die Meditation hatte die Biologie seines Gehirns verändert.“ (Spiegel vom 18.05.2013, S.56)


Eine Erfolgsgeschichte, wie auch ich sie Tag für Tag erleben darf und mich jetzt natürlich ungemein freue, dass diese Techniken, die so wundervoll funktionieren und nun auch in der Schulmedizin anerkannt werden. Vielleicht schaffe ich es ja doch noch zu meinem Doktortitel. =) Bis dahin ein paar Tipps von mir zum Thema Entspannung ( 5 wirkungsvolle Entspannungsübungen gegen Stress).

Doch Spaß beiseite, denn diese Erfolge kommen ja nicht durch Zufall und von ungefähr, sie können wissenschaftlich belegt werden.

Das ganze Projekt an der Uni Tübingen wurde nämlich von zwei Psychologen betreut. Die beiden untersuchten das Gehirn der Probanden vor und nach dem Meditationskurs neurophysiologisch. Sie spielten ihnen bestimmte Töne vor und nahmen die elektrische Aktivität der Hirnzellen genauer unter die Lupe. Das Ergebnis: Im Vergleich zu einer Kontrollgruppe reagierte das Gehirn nach dem achtwöchigen Meditationskurs deutlich stärker auf die akustischen Reize. Unser kleines aber feines Spatzenhirn kann also doch viel mehr als wir immer denken. Es hatte gelernt, nicht mehr andauernd zu grübeln – und brachte die frei gewordenen Ressourcen den Tönen entgegen.


„Die Messkurven des Elektroenzephalogramms passen wunderbar zu den Erfahrungen Schröders und der anderen Studienteilnehmer. Viele von ihnen können endlich wieder klar denken. „Das Meditieren hilft den Patienten, ihre Aufmerksamkeit zu steuern“, sagt Keune, 32. „Dadurch verlieren sie sich weniger häufig in negativen Gedanken.“ (Spiegel, S. 56)


Warum die Heilkraft des Geistes so gut funktioniert hat eine US-Amerikanische Psychologin namens  Bethany Kok herausgefunden. Die Hauptrolle spielt darin ein Nerv – der Vagusnerv!

„Der läuft vom Hirnstamm den Hals entlang durch die Brusthöhle bis zu den Eingeweiden und endet in vielen Verästelungen. Er versorgt die äußeren Gehörgänge, den Schlund, den Kehlkopf, die Lunge, den Magen, den Darm und das Herz.“ (Spiegel, S.56)

Alles vollkommen unwichtig, wichtig ist, dass das Herz beim Einatmen oftmals etwas schneller schlägt als beim Ausatmen. Dieser Unterschied ergibt den Spannungszustand des Vagusnervs.

 „Ein hoher Tonus bürge für eine geregelte Verdauung, sagt Bethany Kok, und helfe beim Orgasmus. Auch sei er unverzichtbar für soziale Kontakte. Der Blick in die Augen, das einfühlsame Lächeln und das zustimmende Nicken – all das laufe ebenfalls über den Vagusnerv.“  (Spiegel, S.56)

Und jetzt der Hammer, man kann den Tonus dieses Tausendsassas erhöhen und somit von seinen Vorteilen direkt profitieren.

Wie immer fand man das mit einem Experiment heraus: Neun Wochen lang notierten 65 Frauen und Männer jeden Abend auf einem Fragebogen die guten und die schlechten Gefühle und Erlebnisse des Tages. Auch diese Maßnahme kommt mir irgendwie bekannt vor, und für jeden, der schon einmal ein Seminar von mir besucht hat, gehört dieser Vorganglängst zum Alltag. Zusätzlich dazu absolvierte die Hälfte der Gruppe einen Meditationskurs in dem sie lernte, Gefühle wie Liebe, Wohlwollen und Mitgefühl hervorzubringen. Und das Ergebnis? Im Unterschied zur Kontrollgruppe ist der Vagotonus der Meditierenden deutlich gestiegen.


„Wer sich mit guten Gefühlen versorgt, der verbessert den Tonus des Nervus vagus. Das wiederum ist mit guter Gesundheit verbunden – und könnte zu einem längeren Leben führen.“ – Bethany Kok (Psychologin)

Und weil es gerade so schön ist, gleich noch ein Zitat hinterher:

Ob Yoga, Tai-Chi, Qigong oder Achtsamkeit – das Meditieren ist nicht mehr auf religiöse Kontexte beschränkt: „Es wird auch in Kliniken zur Behandlung von Patienten eingesetzt, denen es primär um eine Besserung ihrer Symptome geht und nicht um spirituelle Erleuchtung.“ –  Ulrich Ott vom Bender Institute of Neuro imaging


Und noch eine schöne Studie. Diesmal zum Thema glücklich sein:

„Lebensbejahung und Gesundheit sind miteinander verschwistert, daran lassen auch epidemiologische Studien keinen Zweifel. In den Vereinigten Staaten haben sich Forscher Fotografien von 196 Baseballspielern aus dem Jahr 1952 angesehen und bewertet, wer auf ihnen lächelt. Dann recherchierten sie, wer von den Spielern im Jahr 2009 noch am Leben war. Das Ergebnis: Die Lächler hatten eine viel geringere Sterblichkeit.“ (Spiegel, S.60)

Und nicht nur Glück und Lebensbejahung ist laut der Studien ein echter Lebensoptimierer: Auch der Glaube versetzt Berge. Eine Studie fand heraus, dass diejenigen Menschen, die zu Hause beteten und meditierten, ein längeres Leben haben. Die Psychologin Julianne Holt-Lunstad hat 148 dieser Untersuchungen mit den Daten von insgesamt mehr als 300 000 Menschen ausgewertet. Ihr Befund:

„Wer über soziale Bindungen verfügte, der lebte länger – die Überlebensrate war um 50 Prozent erhöht. Mit anderen Worten: Einsam zu sein ist so schädlich wie Rauchen und abträglicher als Bewegungsmangel und Übergewicht.“ (Spiegel, S. 60)

Mein Tipp dazu: Dieser Link zum Thema „Einsamkeit“.


Doch das Gehirn und seine positiven Gedanken helfen nicht nur bei Depressionen und Lebensmüdigkeit, jeder Schmerz kann von uns selbst gelindert werden – denn jeder Schmerz, der in unseren grauen Zellen gemacht wird, kann genau da auch wieder geheilt werden. Auch die Mediziner, die im „Spiegel“ befragt werden, haben damit so ihre ganz speziellen Erfahrungen gemacht. So wie Mediziner am Hamburger Universitätsklinikum. Sie spielen mit der Heilkraft der Zuversicht. Und was im ersten Moment ganz fett nach Placebo-Effekt klingt, ist vielmehr ein Bewusst-Machen der eigenen Stärken und den Möglichkeiten des eigenen Körpers.

Sie behandelten einen 67 Jahre alten Mann – ein früherer Tischler mir ruiniertem Rücken. In der aller ersten Behandlung sollte er einen Wasserkasten vom Boden heben – unmöglich. Das Kreuz blockierte, die Schmerzen zwangen ihn von den Kilos abzulassen. Danach brachte der clevere Arzt eine Flasche mit einer Infusionslösung herbei. Das „Wundermittel gegen Rückenschmerzen.“

Es führe „zu einer Ausschüttung körpereigener Opioide, der sogenannten Endorphine, und unterstützt deren schmerzhemmende Wirkung“. (Spiegel, S. 61)

Der  Leidende bekam dann ein Pflaster auf den Rücken geklebt, das mit einer Infusionsflasche verbunden war. Durch zwei Spiegel konnte er das Wunderwerk dann bestaunen. Er spürte wie der Wirkstoff auf die Haut sickerte. Nach der viertelstündigen Behandlung wurde das Pflaster abgenommen und der Mann entlassen. Und jetzt rate mal, was nach einigen Tagen passiert ist, als der Mann zur Nachuntersuchung erschien? Genau, wie Neugeboren stand er da und ich muss, so denke ich, nicht erwähnen mit welcher Leichtigkeit er den Wasserkasten auf die Liege hievte auf der er vor ein paar Tagen noch darnieder lag.

Diese Pflastertherapie haben die Hamburger bei 48 Patienten durchgeführt. Der Erfolg spricht für sich:

„Bei den meisten nimmt der Schmerz ab. Und ihre Beweglichkeit steigt messbar.“ – Psychologin Regine Klinger

Der Clou an der Sache. Die Patienten werden über ihr „Medikament“ nicht etwa im Unklaren gelassen, wie es bei Placebo-Medikamenten so oft der Fall ist. Nein, der behandelnde Arzt verrät ihnen wem sie die Genesung zu verdanken haben: ihrem heilenden Geist – weil die Infusionsflasche nur eine gewöhnliche Kochsalzlösung enthielt.

 „Ich erkläre dem Patienten, dass er sich das Schmerzmittel selbst hergestellt hat. Er kann sich also so programmieren, dass er etwas gegen den chronischen Schmerz tun kann.“               – Psychologin Regine Klinger

Eine weitere Erfolgsgeschichte, die ganz allein unser Gehirn und unsere positiven Gedanken geschrieben hat. Natürlich ist das Meditieren immer noch eine Sache, die vor allem dabei hilft Stress abzubauen, aber wie wir heute gelernt haben, sind damit noch weitaus größere Schritte möglich. Deshalb verschreiben Ärzte und Psychologen häufig die sogenannte Mindfulness- Based Stress Reduction (MBSR), jenes Acht-Wochen-Programm, das Thomas Schröder in Tübingen so gutgetan hat. Wenn du mehr darüber wissen willst, dann frage doch einfach deinen Hausarzt – das abermalige  Tabuthema gehört bestimmt auch schon zu seinem Repertoire.

Auch er wird dir sagen, dass die Meditation und auch die Selbsthypnose im Gehirn wie ein Jungbrunnen wirkt. Sie erhöht die graue Substanz in Gehirnarealen, die für Aufmerksamkeit, Konzentration und Erinnerung wichtig sind. Auf diese Weise hilft sie, jenen Zustand zu vermeiden, der überall nur als Burnout bekannt ist. Und sie festigt nicht nur das Gehirn, sondern beeinflusst auch Lebensvorgänge im Körper: Das Immunsystem arbeitet besser, der Blutdruck sinkt, die Aktivität von Enzymen steigt.

Wer noch mehr über die Wunder der Natur – ähm, des Geistes lesen möchte, dem sei dieser Artikel wärmstens empfohlen. Natürlich habe ich dir heute nur ein paar kleine Perlen vorgestellt. Bevor ich mich für heute verabschiede, möchte ich gerne noch ein paar persönliche Worte zu diesem Artikel und auch dem Pendant in der „Zeit“ (Artikel: Jenseits der Vernunft) sagen.

So extrem vor einiger Zeit die allgemeine Kritik gegen die Kraft der Meditationen war, so extrem sollte – jetzt im Umkehrschluss – nicht das Loblied auf die alternativen medizinischen Wege ausfallen. Ich weiß, dass diese Wege helfen, ich weiß welch unglaubliche Macht in den Gedanken der Menschen steckt, aber ich weiß auch, dass diese Wege nicht zu einer Modeerscheinung taugen, die man mal im Vorbeigehen ausprobiert. Ich schrecke vor zu großem Hype und zu extremen Ansichten zurück. Deshalb auch hier mein Rat, lass dir Zeit und Ruhe bei der Wahl einer Technik – und da Meditation und Co. ja jetzt auch in diesem Bereich salonfähig sind – in Zusammenarbeit mit deinem Arzt. Was ich von meiner Seite aus tun kann, ist dir viele verschiedene Möglichkeiten aufzeigen, dir in Seminaren dir Übungen für ein besseres Leben an die Hand geben und dir mit bestimmten Techniken möglicherweise sogar langjährige Schmerzen nehmen – aber vergiss dabei nie dir den ärztlichen Rat einzuholen.

Auf eine schmerzfreie und gesunde Zukunft,
dein Volker Knehr


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